Knapp verloren ist auch verloren — ESC schlägt sich „ohne Neun“ in Königsbrunn respektabel, aber erfolglos

Ein Zwei-Tore-Vorsprung nach einem Drittel der Spielzeit ist im Eishockey meist nicht mal die halbe Miete. Diese nicht neue Erfahrung blieb den derzeit so sehr dezimierten Eispiraten mit der 2:3 (2:0, 0:2, 0:1) – Niederlage beim EHC Königsbrunn nicht erspart.

„Mit Glück werden es für morgen 14 Feldspieler“ hatte Abteilungsleiter Manfred Detterbeck anlässlich der Mitgliederversammlung am Donnerstag gemutmaßt. Nun, 15 Mann und somit drei Fünferblöcke sind es dann doch geworden, aber unterm Strich fehlten neun Stammspieler. Mehr waren es auf Seiten der Gastgeber auch nicht. Nur mit dem Unterschied, dass beim Tabellenzweiten bis auf Tim Bullnheimer alles mit Rang und Namen dabei war.

So war es auch wenig überraschend, dass sich das Geschehen von Beginn an vermehrt im Drittel der Eispiraten abspielte. Es wurde aber klug und diszipliniert verteidigt, so dass die Pinguine nicht oft zu Abschlüssen in der Box kamen. Und dann war da noch Max Englbrecht im Dorfener Heiligtum, der sich mit Topscorer Marco Sternheimer ein Privatduell lieferte und das bis zur Pause stets als Sieger. Der 24-Jährige hatte wegen für ein Lehramts-Studiums die DEL-Karriere in Augsburg beendet und ist für die Bayernliga sicherlich überqualifiziert.

Aber mit einem 2:0-Vorsprung ging Dorfen in die erste Pause. Zum 1:0 stürmte in Unterzahl Christoph Hradek nach einem Königsbrunner Puckverlust im Dorfener Drittel auf und davon. Von Torhüter Marcus Kring gelegt, verwandelte der 26-jährige Waldkraiburger den Penalty eiskalt zu seinem überhaupt ersten Scorerpunkt im ESC-Dress. Beim Eisstockschießen würde man sagen „verhungert“. So kullerte der Puck nach einem Befreiungsschlag ins EHC-Drittel, Sandro Schroepfer stürmte hinterher und haute das Ding Marke Tor des Monats vom linken Bullypunkt ins rechte Kreuzeck zum 2:0 bei jeweils vier Feldspielern auf dem Eis.

Wie gewonnen, so zerronnen. Nach weiteren 20 Spielminuten stand ein 2:2 auf der Anzeigetafel. 48 Sekunden waren in diesem zweiten Spielabschnitt absolviert, da hatte Sternheimer nach unwiderstehlichem Sololauf getroffen. Königsbrunn erhöhte nochmal die Schlagzahl. 13 Minuten hielt Dorfen stand, dann traf Alexander Strehler zum 2:2.

Das diese Abwehrschlacht die Eispiraten über kurz oder lang zu viel Kraft kosten würde, war abzusehen. Aber auch Königsbrunn ließ im Schlussdrittel merklich nach. Zum Siegtreffer reichte es jedoch durch erneut einem Verteidiger. Der 22-jährige Max Petzold war der Torschütze, assistiert von Jeffrey Szwez (41) und Strehler (34.). Das Ungleichgewicht bei den Strafen mit 14 Minuten gegen die Eispiraten und nur deren zwei gegen die Pinguine und das war eine Bankstrafe im ersten Drittel, tat natürlich sein Übriges.

Die ein oder andere vielversprechende Offensivaktion war trotzdem noch zu verzeichnen. Königsbrunn verstand es aber, ESC-Topscorer Urban Sodja wirkungsvoll aus dem Spiel zu nehmen.

Statistik:

Tore/Vorl.: 0:1 (15.) Hradek (Pen. / 4-5), 0:2 (18.) Schroepfer (F. Kanzelsberger, Folger / 4-4), 1:2 (21.) Sternheimer (Prokopovics, Häckelsmüller), 2:2 (34.) Strehler (Lukes, Farny), 3:2 (53.) Petzold (Szwez, Strehler), HSR: Maximilian Reitz;  Strafminuten: EHC 2 / ESC 14; Zuschauer: 444

 

Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER – ERDINGER ANZEIGER/DORFENER ANZEIGER
Bild: Tina Zeller

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