Mehr Derby ging am Ende nicht mehr – Eispiraten gewinnen 4:3 nach Verlängerung

Dorfen auf Siegkurs, da erwacht nochmal der Löwenkampfgeist

Ein Derby mit einem Finale Furioso! 3:0 führte der ESC Dorfen gegen den EHC Waldkraiburg bis sieben Minuten vor Schluss und musste dann noch in eine Verlängerung und das nun zum insgesamt fünften Mal im elften Spiel! Nach 97 Sekunden dieser Overtime hatten sie den Sack zugemacht zum 4:3 (1:0, 1:0, 1:3, 1:0) und bauten die Wochenendbilanz auf vier Zähler aus.

Es war noch kein Offensivfeuerwerk in den ersten 20 Minuten, aber gekämpft wurde auch beiden Seiten um jeden Zentimeter. Und diszipliniert, denn keine Partei wollte den ersten entscheidenden Fehler machen. Den Eispiraten gelang dies sehr gut, auch wenn die Löwen in den ersten sieben Minuten mehr Abschlüsse hatten. Sekunden, nachdem Florian Brenninger eine Hereingabe vor das ESC-Tor einschussbereit verpasst hatte, handelte sich der Ex-Dorfener für einen Bandencheck gegen Josef Folger ein Fünf-Minutenstrafe ein.

Außer ein paar gut gemeinten Schüssen von Gasper Susanj und Sandro Schroepfer fiel den Eispiraten gegen das sehr starke Waldkraiburger Penalty-Killing nichts ein. Dorfen blieb aber am Drücker, auch als Waldkraiburg wieder komplett war. Einen Schuss von Fabian Kanzelsberger fälschte Folger gekonnt zum 1:0 ab. Fabian Kanzelsberger brachte EHC-Goalie Christoph Lode in größte Not und auf der anderen Seite rettete Max Englbrecht gegen Leon Decker mit zwei Paraden den Vorsprung in die Pause.

Kurz nach Wiederbeginn zog der ESC die erste Strafzeit. Aber auch die Löwen fanden kaum ein Durchkommen eggen das ESC-Bollwerk. Die Partie wurde nun mehr zum offenen Schlagabtausch. Arbeit gab’s für beide Torhüter, aber richtig hochkarätige Tormöglichkeiten blieben dünn gesät. Und dann dieses hartnäckige Forechecking der Eispiraten. Damit hatten die Löwen so ihre Probleme und eines davon leitet auch den Treffer zum 2:0 durch den jungen Felix Lohmaier ein. Dusel dann für Englbrecht, als nach abgewehrtem Decker-Schuss der Puck, Richtung Torlinie kullernd, von einem Verteidiger noch erwischt wurde.

Das Schlussdrittel begann mit einer Waldkraiburger Tormöglichkeit und dem dritten ESC-Treffer durch Kapitän Christian Göttlicher aus dem anschließenden Konter. Einen weiteren Treffer hatten Hradek und Göttlicher auf dem Schläger. Dorfen schien auf Siegkurs, konnte selbst bei 5 gegen 5 ein Powerplay aufziehen. Dann warfen die am Freitag noch spielfreien Löwen alles nasch vorne. Rudelbildung, zwei Treffer durch Leon Decker und Sebastian Stanik, das Derby war nun am Siedepunkt. 82 Sekunden vor Schluss, das EHC-Tor war längst verwaist, kassierten die Gäste auch noch eine Strafzeit. Sie ließen nicht locker und weiter ohne Torhüter sorgten sie für Hochbetrieb und spektakuläre Szenen vor dem ESC-Tor. Sieben Sekunden vor der Sirene war es passiert, Jan Loboda erzwang die Verlängerung.

Die durften die Eispiraten noch in Überzahl beginnen und wieder komplett, mussten sich Löwen geschlagen geben. Und dies ausgerechnet durch Christof Hradek,  bis zum Ende der letzten Saison noch einer aus dem Löwenrudel war!

Statistik:

Tore/Vorl.: 1:0 (13.) Folger (Steiger, Kanzelsberger), 2:0 (35.) Lohmaier (Hradek, Göttlicher), 3:0 (42.) Göttlicher (Fischer), 3:1 (54.) Decker (Rott), 3:2 (55.) Stanik (Judt), 3:3 (60.) Loboda (Maierhofer, Popelka / 4-5), 4:3 (62.) Hradek (Fischer, Schroepfer); Hauptschiedsrichter: Robert Paule; Strafminuten: ESC 2/EHC 7; Zuschauer: 410

Bericht: HELMUT FINDELSBERGER
Bild: Tina Zeller

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