News: Eispiraten trennen sich von Trainergespann

Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER / Erdinger–Dorfener Anzeiger

Randy Neal ist nicht mehr Trainer beim ESC Dorfen nach, im wahrsten Sinne des Wortes, frühzeitigem Silvesterkracher! Beim Urgestein der Eishockeybayernliga, das seit der Einführung dieser eingleisigen Liga 2003 als einziger Club ohne Unterbrechung dabei ist, muss die Vereinsführung die finanzielle Notbremse ziehen.

„Am Samstagvormittag hat mir Manfred Detterbeck alles erklärt“, blickt Neal auf den Tag nach dem Peißenberg-Spiel zurück. „Die Verträge mit Spielern und Trainern können noch bis Ende Januar eingehalten werden und dann müssen neue Vereinbarungen geschaffen werden“, beschreibt er das Ganze zusammenfassend. „Da habe ich gesagt, dann machen wir gleich einen Cut und ihr müsst mir nicht kündigen“ erzählt der 67-jährige Kanadier.

Die ESC-Verantwortlichen halten sich derweil noch in Zurückhaltung mit Stellungnahmen dazu und verweisen auf die, für frühestens Donnerstagabend geplante, Pressemitteilung. Präsident Dr. Rudolf bestätigt zumindest, dass mit den beiden Trainern „Auflösungsverträge gemacht wurden und ja, es wird einen Umbruch geben“. Co-Trainer Timo Borrmann hatte dann auch erklärt, nicht mehr weitermachen zu wollen. In der Causa Borrmann hofft aber Sebastian Gerbl, einer der Vizepräsidenten, „dass dazu das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und er sich mit dem Timo nochmal zusammensetzen wird“.

Gerbl zeigte sich von der Reaktion der Spieler „überhaupt sehr positiv überrascht, denn es wurde Verständnis für die Situation gezeigt und auch dafür, dass man früh genug mit allen darüber spricht“. Auch Randy Neal sprach er für dessen Entgegenkommen „großen Respekt aus“.   Gerbl, der nach eigenen Worten auf Grund dieser Situation mit seinen Präsidiumskollegen zuletzt täglich locker fünf Stunden im Eisstadion war, erzählt, „dass man den Spielern drei Optionen dargelegt habe, wie es weitergehen soll und kann“. Mehr dazu will und kann auch er nicht preisgeben, ehe bis Donnerstag mit allen Beteiligten gesprochen worden ist.

Als Trainer einspringen werden ab sofort Tobias Brenninger, bisher Coach der 1b-Mannschaft und Jan Smolko, verantwortlich seit Jahren für die U20, das wussten Neal und Borrmann und wurde auch von Vize Gerbl bejaht. Weitergehen wird es und trotz der jetzt laufenden Gespräche mit den Spielern ist nicht nur Eishockeychef Manfred Detterbeck überzeugt, „dass wir am Freitag mit mindestens drei Fünferblöcken nach Landsberg fahren werden“.

Tobi Brenninger bestätigte auf Nachfrage, „dass er zugesagt habe, zu helfen soweit er kann, aber ich habe kommendes Wochenende auch noch zwei Spiele mit meiner 1b“. Auch er ist optimistisch, „dass die meisten Spieler dem ESC in dieser schwierigen Situation die Stange halten werden“. Wie es dazu kam? „Dazu wirkten viele Faktoren mit“, sagt Sebastian Gerbl, „aber in erster Linie die fehlenden Zuschauereinnahmen“.

Das beschäftigte auch Randy Neal schon länger. „Am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem Spieltag mit traditionell bestem Zuschauerinteresse, bin ich mit Timo übers Eis gegangen, habe auf die Tribüne geblickt und feststellen müssen, dass fast die Hälfte der Zuschauer aus Dingolfing waren“. Sebastian Gerbl dazu: „Und das nach sehr guten Heimspielen wie etwa dem Klassespiel gegen Ulm, da haben wir dann gegen Dingolfing gut 220 Zahlende plus die Dauerkartenbesitzer“.

„Auch daran werden wir arbeiten müssen, dass wir wieder die Leute ins Stadion bekommen“, gab Gerbl zu.

 

 

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