Vor dem Weihnachtsfest ein Eishockeyfest Eispiraten ringen in einem begeisternden Spiel die Ulmer Devils 6:5 nieder

Ein Gästetrainer, sichtlich um Fassung und Wortwahl ringend, und ein Dorfener Trainer, der zum wiederholten Male „den Charakter seiner Mannschaft“ hervorhob. Gegensätzlicher hätte nach dem 6:5 (1:2, 2:0, 3:3) – Sieg des ESC Dorfen gegen den VfE Ulm/Neu-Ulm am Freitagabend die Stimmungslage der Bandenchefs nicht sein können.

„Super gut angefangen, 2:0 geführt“ – da konnte man Manfred Jorde, der zusammen mit TW-Trainer Martin Niemz bei den Gästen Cheftrainer Martin Jainz vertrat, nicht widersprechen. Zwei leicht herausgespielte frühe Treffer durch Verteidiger Simon Klingler sowie Stefan Rodrigues, mit drei Treffern und zwei Vorlagen bester Ulmer Scorer, ließen aus Dorfener Sicht nichts Gutes ahnen. Was Kapitän Klingler mit seiner Erfahrung aus über 300 DEL2- und Oberligaspielen als Regisseur und Scharfschütze für die Devils ist, das ist Florian Brenninger für die Eispiraten. Ein präziser Flachschuss von ihm und schon konnte Lynnden Pastachak zum Anschlusstreffer zwei Minuten vor der Pause abstauben.

Aus der kam Dorfen wie aufgedreht zurück. Von nichts und niemandem aufzuhalten war Michal Popelka nach abgesessenen vier Strafminuten. Verteidiger und Torhüter tanzte er zum Ausgleichstreffer Marke „Tor des Jahres“ aus wie Statisten. „Dann kassieren wir viel zu viele Strafzeiten und wussten, dass Dorfen in Überzahl brutal ist“, resümierte Devils-Coach Jorde das, was dann folgte. Vier Hinausstellungen in Serie waren es gegen die Schwaben. Gleich die erste münzte Tomas Vrba nur 70 Sekunden nach dem Ausgleich zur 3:2-Führung um. Aber selbst dem besten Überzahlteam der Liga gelingt nicht immer jedes Powerplay und so blieb es bei der knappen Pausenführung.

Ab Beginn des Schlussdurchgangs kühlten die Strafbänke auf beiden Seiten angesichts von jeweils sechs Zweiern kaum mehr aus. „Wir haben weiter Strafe um Strafe kassiert“, stellte dazu kopfschüttelnd nach der Partie der Ulmer Coach fest. „Es wurde beiderseits kleinlich gepfiffen, aber darauf kann man sich einstellen“, meinte dazu Randy Neal. Dies schienen auch seine Burschen nicht so recht hingekriegt zu haben. Dafür kreierten sie einen tollen Spielzug nach dem anderen und schossen herrliche Tore. Sie kassierten aber auch postwendend immer welche gegen die spielerisch starken Gäste.

Nach blitzartigem Angriff traf Christof Hradek zum 4:2, aber gut eine Minute später war Ulm durch Rodrigues an der Reihe. Großes Kino, wie Vrba im Powerplay dem tapferen Maximilian Güssbacher den Puck aus kürzester Distanz über die Schulter lupfte zum 5:3. Max Englbrecht, sein Pendant gegenüber, zertrümmerte seinen Schläger nach den folgenden beiden Ulmer Treffern, der zum 5:5 fiel auch im Powerplay. Dann Finale Furioso, das Jorde so kommentierte: „So einen Pass darfst du in der letzten Minute nicht spielen“. Popelka nahm die Einladung an, fing den Querpass ab und bediente Hradek, der die Scheibe 39 Sekunden vor Schluss volley versenkte.

Statistik:

Tore/Assists: 0:1 (4.) Klingler (Rodrigues, Synek), 0:2 (11.) Rodrigues (Synek, Klingler), 1:2 (19.) Pastachak (Brenninger), 2:2 (29.) Popelka (Pastachak, Brenninger), 3:2 (30.) Vrba (Pastachak / 5-4), 4:2 (48.) Hradek (Schroepfer, F. Kanzelsberger), 4:3 (49.) Rodrigues (Synek, Tischendorf), 5:3 (51.) Vrba (Schroepfer, Brenninger / 5-4), 5:4 (51.) Jäger (Synek, Rodrigues), 5:5 (Rodrigues (Klingler, synek / 5-4), 6:5 (60.) Hradek (Popelka / 4-4) – Zuschauer: 152 – Schiedsrichter: Denis Miel, Rupert Stenzel – Strafminuten: ESC 18/VfE 22

Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER / Erdinger-Dorfener Anzeiger

 

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