4:3 nach Penaltyschiessen – die Eispiraten hätten es einfacher haben können

Erst eine Sekunde vor Schluss brachte Bastian Rosenkranz sein Team in die Verlängerung

Verlängerung und Penaltyschiessen mussten herhalten, ehe am Sonntagabend die Eispiraten des ESC Dorfen mit einem hochverdienten 4:3-Sieg (1:0, 0:1, 2:2, 1:0 PEN) gegen den EHC Königsbrunn zwei Punkte einheimsen konnten. Gekämpft und Torchancen kreiert wie aus dem Lehrbuch, Spiel und Gegner die meiste Zeit beherrscht – und dennoch hätte sich die junge Dorfener Truppe durch ein paar wenige Fehler fast um den Lohn gebracht.

Eine (!) Sekunde vor der Schlusssirene wurde das Anrennen und Scheibenschießen mit Bastian Rosenkranz‘ 3:3-Ausgleichstreffer belohnt. In den 60 Minuten bis dahin verzweifelten die Schützlinge von Trainer Franz Steer immer wieder am Litauer Donatas Zukovas, dem Rückkehrer ins Tor der Pinguine. Der 26-jährige, in dessen Vita Einsätze in den verschiedensten Nachwuchsauswahlen und in der A-Nationalmannschaft seines Landes stehen, ist kein Unbekannter. 2017/18 war er wesentlich am Bad Kissinger Bayernligaaufstieg beteiligt und in der folgenden Saison der Rückhalt des Königsbrunner Bayernligateams.

Von Beginn weg dürften nicht nur die heimischen Fans unter den rund 160 Zuschauern ihren Augen nicht getraut haben. Nicht die am Freitag spielfreien Gäste, sondern die Heimmannschaft bestimmte Tempo und Marschrichtung trotz des vorangegangenen Spieles von Amberg bis in die Overtime. Es war schon fast ein wenig sträflich, wie Rosenkranz, Vrba, Schroepfer, Sodja und des Öfteren Hrazdira und Folger hochkarätige Tormöglichkeiten nicht ummünzen konnten.

Der 1:0-Vorsprung zur Pause, Verteidiger Florian Fischer hatte ein Überzahlspiel überlegt veredelt, war einfach viel zu wenig. Die ersten Minuten nach Wiederbeginn stand ESC-Schlussmann Luca Endres im Brennpunkt, aber seine Vorderleute übernahmen bald wieder das Kommando, aber Sodja, Dietrich, Rosenkranz und Vrba kamen an Zukovas nicht vorbei oder zielten knapp daneben. Das wurde bestraft und trotz  Überzahl, als Hayden Trupp sich den Puck schnappte und ihn ins Kreuzeck zimmerte. In der Folge bannte es vor dem bärenstarken Endres einige Male. Ein Verteidiger musste sogar auf der Linie klären.

Ein Konter brachte Königsbrunn in Front. Es folgten der prompte Ausgleichstreffer durch David Hrazdira und ein rund zehnminütiger ESC-Sturmlauf. Den Treffer machte aber der US-Amerikaner Trupp mit einem listig verwandelten Penalty. Unbeschreibliche Szenen vor Zukovas folgten bis Rosenkranz auf den letzten Drücker noch zu einem der Helden wurde. Die folgenden fünf Minuten Verlängerung mit drei gegen drei brachten trotz eines beiderseitigen Torchancenfestivals keine Entscheidung.

Die gelang Tomas Vrba mit dem ersten Penalty, Hrazdira zielte zu hoch und Urban Sodja traf nur das Gestänge. Dreimal gewann ESC-Goalie Endres das Duell, auch Trupp fand diesmal in ihm seinen Meister.

Statistik:

Tore/Vorlagen: 1:0 (12.) Fischer (Rosenkranz, Schroepfer / 5-4), 1:1 (28.) Trupp (4-5), 1:2 (44.) Barchmann (Bitomsky, Bullnheimer), 2:2 (45.) Hrazdira (Obermaier, Schroepfer), 2:3 (56.) Trupp (Penalty), 3:3 (60.) Rosenkranz (Dietrich, Sodja / 6-5), 4:3 Vrba (Penalty)  Hauptschiedsrichter: Christoph Ober; Strafminuten: ESC 2  / EHC 6  Zuschauer: 160

Text: HELMUT FINDELSBERGER
Bild: Archiv

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