Trotz größtenteils überlegen geführten Spieles musste sich der ESC Dorfen beim ESC Kempten 2:3 (1:2, 0:0, 1:0, 0:1) geschlagen geben. Und Eispiraten sowie Verlängerung, das passt einfach nicht! Es war nun bereits das achte Mal, dass sie in diese Zusatzschicht mussten und zum sechsten Mal hatten sie jetzt dabei das Nachsehen.
Wieder mit dem am Freitag noch gesperrten Christof Hradek trat Dorfen die rund 190 Kilometer ins Allgäu zu dieser Nachholpartie an. Während die Eispiraten am Freitag gegen Pegnitz einen Schuss vor den Bug bekommen hatten, durften sich die spielfreien Gastgeber auf ihre erste Partie im neuen Jahr einstimmen. Und auf eine eminent wichtige, denn mit 38 Punkten auf Rang acht sitzen ihnen die Verfolger im Kampf um die Meisterrundenteilnahme im Nacken.
Und die Sharks waren in den ersten 20 Minuten nicht unbedingt besser als die Eispiraten, aber aktiver – eben das Heimteam. Und sie waren sicherer im Kombinationsspiel, auch dank ihrer „alten“ Herren. Kapitän Eric Nadeau ist inzwischen 48 Jahre alt, was man seinem Spiel überhaupt nicht ansieht. Der frühere Extraliga-Spieler Rostislav Martynek ist vierzig. Bei beiden Kemptener Treffern durch Daniel Rau zum frühen 1:0 sowie Timo Schirrmachers Überzahltreffer zum 2:1-Pausenstand hatte der Tscheche seinen Schläger mit im Spiel. Hellwach zeigte sich Josef Folger, als er einen Kemptener Puckverlust zum zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer nutze.
Eine weitere schwere Hypothek fürs zweite Drittel bedeuteten für Dorfen Fabian Kanzelsbergers Fünfer plus Spieldauer für „Check mit dem Knie“ 27 Sekunden vor der Sirene. Es sah zwar für den verletzten Kemptener Anton Zimmer nicht gut aus, aber aus Dorfener Sicht prallte dieser auf den sich nicht bewegenden ESC-Verteidiger auf. Die lange Unterzahl wurde schadlos überstanden, auch dank einer Monsterparade von Keeper Andi Marek. Den Rest dieses zweiten Drittels waren die Eispiraten klar spielbestimmend. Nur Treffer blieben aus. Es fehlte auch das berühmte Scheibenglück, als etwa den einschussbereiten Lukas Kirsch oder Felix Wiedenhofer vorm Kemptener Tor der Puck versprang.
Überhaupt keine Strafzeit im zweiten Spielabschnitt und lediglich ein Zweier gegen Kemptens Pascal Kröber in den letzten 20 Minuten. Und das Anrennen der Eispiraten wurde gut drei Minuten vor Schluss mit dem Ausgleichstreffer durch Kirsch endlich belohnt.
Ein Torpfosten verhinderte einen weiteren Dorfener Treffer und es ging in die fünfminütige Overtime. Für Dorfen schon zum achten und für Kempten zum siebten Mal. Zweimal nur waren beide aus diesen Zugaben bisher als Sieger hervorgegangen. Martynek sicherte den Sharks 68 Sekunden vor einem möglichen Penaltyschiessen Sieg und Zusatzpunkt.
Statistik:
Tore/Vorl.: 1:0 (4.) Rau (Martynek), 1:1 (13.) Folger (Lönnig), 2:1 (16.) Schirrmacher (Martynek, Gosselin / 5-4), 2:2 (57.) Kirsch (Susanj, Sodja), 3:2 (64.) Martynek; HSR : Stefan Velkoski; Strafminuten: ESCK 2 / ESCD 7+20; Zuschauer: 401
Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER / Erdinger-Dorfener Anzeiger
Bild: Tina Zeller
