Dingolfing war nicht nur um einen Antony Gagnon besser Eispiraten waren den Isar Rats spielerisch und in den Special Teams unterlegen

Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER / Erdinger-Dorfener Anzeiger

Einem spielerisch besseren EV Dingolfing mit dem fünffachen Torschützen Antony Gagnon musste sich der ESC Dorfen gestern Abend 3:7 (1:1, 1:3, 1:3) geschlagen geben. Nur ein eigener Treffer in Überzahl, aber drei Gegentreffer mit einem Mann weniger waren auch mitentscheidend.
Nach einer bewegenden Gedenkzeremonie für den tragisch ums Leben gekommenen Jakob Pelkermüller gaben beide Teams Vollgas. Strafzeiten ließen nicht lange auf sich warten. Dorfen machte den Anfang, Dingolfing folgte mit drei Zweiern. Beim dritten nahm ESC-Verteidiger Florian Brenninger Maß zum 1:0. Zwei Kühlbox-Besuche der Eispiraten und bei letzterem war dann auch der starke Keeper Andi Marek machtlos. Ihm war die Sicht verdeckt, als Patrick Geiger aus der Halbdistanz die Scheibe ins Kreuzeck jagte zum 1:1.
War die Partie bis dahin ein offener Schlagabtausch, so mussten die Eispiraten in den letzten drei Minuten bis zur Pause wirklich jedem Körper- und Ausrüstungsteil reinwerfen, um Gegentreffer zu verhindern. Wahnsinn, wie Marek, bereits auf dem Weg ins andere Eck, einen abgefälschten Schuss rausfischte. Aus der Pause kamen die Isar Rats mit noch mehr „Biss“, aber Dominik Schindlbeck brachte vor dem leeren ESC-Tor den Puck nicht unter Kontrolle. Im Gegenzug scheiterte Sandro Schroepfer an EVD-Goalie Dennis Jedrus. Es folgte der Doppelschlag durch Dingolfings Gagnon innerhalb von 12 Sekunden. Die Eispiraten rappelten sich wieder auf, aber bei Sebastian Kosmanns Schuss hatte Jedrus Glück, als ihm der Puck aus der Fanghand fiel und an einen Querpass kam der einschussbereite Christof Hradek nicht ran.
Dafür machten die einfach abgeklärteren Gäste durch Lukas Krämmer den Treffer zum 4:1. Marek klärte nochmal stark gegen Schindlbeck, ehe Maxi Steiner im zweiten Versuch die Scheibe an Jedrus vorbeibrachte zum 2:4. Noch in dieser 34. Minute handelten sich die Eispiraten die nächste Zwei-Minutenstrafe ein und hätten trotzdem den Rückstand auf einen Treffer verkürzen könne, als Hradek mutterseelenallein aufs Gäste-Tor stürmen konnte, aber an diesem den Puck vorbei jagte. Vier bzw. drei Minuten vor der Pause kassierte Dingolfing zwei Strafen. Unglaubliche Szenen in der Phase bei fünf gegen drei: ESC-Kapitän Schroepfer bringt den Puck am liegenden Goalie nicht vorbei, zwei Nachschüsse werden geblockt und im Gegenzug muss Marek zweimal in höchster Not klären.
Eine Minute war im letzten Drittel gespielt, da war für Verteidiger und Antreiber Brenninger Schluss, nachdem er einen Puck abbekommen hatte. Zwei weitere Gagnon-Treffer, der erste in Überzahl, und die Partie zur Halbzeit dieses Schlussdrittels so gut wie entschieden. Immerhin, nach Gagnons fünftem Treffer gelang dem 18-jährigen Klostersee-Rückkehrer Kosmann sein erster Treffer zum 3:7.
Statistik:
Tore/Assists: (12.) Brenninger (Schroepfer / 5-4), 1:1 (17.) Geiger (S. Janzen, Schindlbeck / 5-4), 1:2 (24.) Gagnon (S. Janzen), 1:3 (25.) Gagnon, 1:4 (29.) Krämmer (Endres, Geiger), 2:4 (34.) Steiner (Obermaier), 2:5 (48.) Gagnon (S. Janzen / 5-4), 2:6 (50.) Gagnon, 2:7 (56.) Gagnon (Sedlar, Krämmer) / 5-4), 3:7 (58.) Kosmann (Schroepfer) – Zuschauer: 317 – HSR: Markus Wohlgemuth, Denis Miel – Strafminuten: ESC 14/EVD 12

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