Nachlese: Wenn Eishockey erstmal zur Nebensache wird – Trauerzeremonie vor dem Dingolfing-Spiel für Jakob Pelkermüller

Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER/Erdinger-Dorfener Anzeiger

Offiziell waren es 317 Zuschauer, die am Sonntagspätnachmittag ins Dorfener Dr. Rudolf-Stadion zum ersten Abstiegsrunden-Heimspiel der ESC-Eispiraten gegen die Isar Rats des EV Dingolfing gekommen waren. Beim Blick auf die gut gefüllten Ränge im kompletten Rund konnte man den Eindruck gewinnen, dass es vielleicht sogar noch um einiges mehr waren. ESC-Eishockeychef Manfred Detterbeck zeigte sich nach dem Spiel auch sehr zufrieden mit der Nachfrage hinsichtlich des Angebots der 7er-Karten für alle Heimspiele dieser Runde.

Die Kulisse bildete jedenfalls einen würdigen Rahmen für die Trauerzeremonie vor Spielbeginn für den so tragisch ums Leben gekommenen 1b-Spieler Jakob Pelkermüller. Dingolfinger und Dorfener Fans begleiteten das Ganze in absoluter Stille, aber mit Hilfe von Handys, Feuerzeugen und ähnlichem mit einem beeindruckenden Lichtermeer auf der Tribüne. Nicht nur die beiden Mannschaften und die Schiedsrichter standen auf dem Eis, auch Pelkermüllers Mannschaftkameraden aus der 1b waren angetreten.

„Nur 24 Jahre ist PJ, wie ihn die meisten nannten, nur alt geworden und davon hat er 20 Jahre Eishockey gespielt, zuerst im Nachwuchs des ESV Gebensbach und dann beim ESC Dorfen“, erinnerte Stadion-Discjockey Andreas Baum-gärtner vor einem Tisch im Mittelkreis mit Kerze und dem Pelkermüller-Trikot, das zwei Mitspieler gebracht hatten. Es war eine würdige Verabschiedung der ESC-Familie. Kommenden Freitag ist um 11 Uhr Trauerfeier in der Pfarrkirche Maria Dorfen mit anschließender Urnenbeisetzung.

Der Sport steht halt nur kurz still und anschließend lieferten sich beide Teams einen temporeiches und gutes, aber faires Kampfspiel. „Das im ersten Drittel von beiden ein bisschen zu hektisch angegangen wurde“, meinte dazu Dustin Whitecotton, der Trainer der Gäste. Die fanden ab dem zweiten Drittel schnell zu mehr Linie und gewannen letztlich auch verdient, wenn vielleicht etwas zu hoch mit 7:3. „Wir haben vor allem im zweiten Spielabschnitt unsere Torchancen nicht nützen können“, bekannte Dorfens Tobi Brenninger. „So hätte das Hradek-Break trotz Unterzahl der 3:4-Anschlusstreffer noch vor der erneuten Pause sein können“, erinnerte er.

Dingolfings Sieg war für Brenninger verdient, „aber für uns fiel die Niederlage um ein paar Treffer zu hoch aus“. Brenninger weiter: „Unsere Jungs machen alles, was sie können und mit der Leistung sind Jan Smolko und ich nicht unzufrieden, dafür aber mit Ergebnis und Chancenverwertung“. Nachgefragt am Tag nach dem Spiel zum verletzungsbedingten Ausscheiden seines Bruders Florian konnte er leichte Entwarnung geben: „Er hat den Puck an eine ungeschützte Stelle des Oberarms bekommen, aber bei der Heimfahrt gings schon wieder einigermaßen“.

 

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