Beim 4:3-Sieg gegen Ulm war kein Tabellenunterschied auszumachen
Ein klasse Eishockeyspiel, das mit zunehmender Spieldauer immer rassiger wurde, lieferten sich am Mittwochabend der ESC Dorfen und der VfE Ulm/Neu-Ulm. Absolut verdient siegten die Eispiraten 4:3 (1:0, 1:2, 2:1) am Ende einer Partie, die trotz allen Tempos und Einsatzes wohltuend fair verlaufen war.
Beide Parteien hatten mit Urban Sodja (ESC) sowie Dominik Synek (VfE) nur eine Kontingentstelle besetzt. Im ESC-Aufgebot beeindruckten auch die 17-jährigen Sebastian Kosmann und Fabio Lauffer. Nachdem „Puck-Kind“ Maximilian Aigner von der U9 des ESV Gebensbach die Partie eröffnet hatte, legten vor allem die Eispiraten ein scharfes Tempo vor. Christoph Lönnig und Josef Folger vergaben allein David Heckenberger im Gäste-Tor Topmöglichkeiten.
Die Ulmer Devils hatten lange nicht viel zu melden. Nach knapp acht Minuten meldete sich Joona Schneider mal mit einem Schuss bei Maximilian Englbrecht, der auch drei Minuten später bei Syneks Versuch keine große Mühe hatte. Seine Vorderleute schienen alles unter Kontrolle zu haben. Da vertändelte Verteidiger Florian Hartl hinterm Tor die Scheibe hinter und Englbrecht verhinderte gegen Synek einen Rückstand. 10 Sekunden saß dann Ulms Kapitän Florian Dörner auf der Strafbank, da hatte ESC-Kapitän Christian Göttlicher ein kluges Hradek-Zuspiel zum 1:0 veredelt.
Nach Wiederbeginn kamen die Donau Devils besser ins Spiel und gegen Synek war ESC-Keeper Englbrecht zweimal voll gefordert. Dennoch, Urban Sodja, Lukas Kirsch mit einem Bauerntrick und Kosmann hatten dann beste Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen. Die Strafe folgte mit dem Ulmer Ausgleichstreffer durch Julian Tischendorf (29. Min.). Als sich Ulm festsetzen konnte im ESC-Drittel, hieß der Torschütze erneut Tischendorf (35.). 18 Sekunden später war alles wieder auf Gleichstand – Torschütze wieder Göttlicher. Beeindruckend, wie der kleine Kosmann den zwei Köpfe größeren Jon Jäger fällte – die zwei Strafminuten waren berechtigt.
Diese ansehnliche Partie wurde im Schlussabschnitt noch besser. Eine der wenigen Strafzeiten hatte Dorfen überstanden, da jagte Tomas Vrba die Scheibe humorlos zum 3:2 in die Ulmer Maschen. Mit seinem dritten Treffer und Marke „Tor des Tages“ nach tollem Solo erhöhte Göttlicher auf 4:2. Matteo Miller brachte Ulm gut eine Minute späte auf 3:4 wieder ran. Die Eispiraten ließen sich aber den Sieg nicht mehr nehmen. Sie schienen einfach mehr Körner im Tank zu haben und am Ende auch einen Englbrecht als Turm in der Schlacht.
Statistik:
Tore/Vorl.: 1:0 (19.) Göttlicher (Hradek, Vrba / 5-4), 1:1 (29.) Tischendorf (Stempfel), 1:2 (35.) Tischendorf (Schneider, Synek), 2:2 (36.) Göttlicher (Hradek, Vrba), 3:2 (49.) Vrba (Hradek), 4:2 (52.) Göttlicher (Vrba, F. Kanzelsberger, 4:3 (53.) Miller; Hauptschiedsrichter: Maximilian Reitz; Strafminuten: ESC 4/VFE 2; Zuschauer: 145
Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER / Erdinger-Dorfener Anzeiger
Bild: Tina Zeller