Da scheint jetzt mal ein Gegner die Dorfner DNA entschlüsselt zu haben. Mit 2:5 (0:2, 2:1, 0:2) mussten sich die Eispiraten gestern Abend im Germeringer Polariom vor über 400 Zuschauern den Wanderers Germering geschlagen geben. Diese Serie geht nun in ein drittes und entscheidendes Spiel am Freitag in Dorfen.
Ende Januar beim 5:2-Sieg im drittletzten Punktspiel in Trostberg waren die Eispiraten letztmals in Rückstand geraten und auch zum 0:1. Gestern war es bereits nach 48 Sekunden passiert. „Der Check gegen Martin Heinisch war vielleicht grenzwertig“, beschrieb der sportliche Leiter Ernst Findeis den Scheibenverlust an der Mittellinie. Den Angriff mit zwei gegen eins schloss Dennis Sturm zum 1:0 ab. Es kam noch dicker für Dorfen. Bei einem Mann mehr jagte der 42-jährige ehemalige DEL2-Profi Daniel Menge mit einem satten Schuss den Puck zum 2:0 in die ESC-Maschen. „Germering spielt hart, gradlinig, macht es gut“, musste Findeis zugeben. Und sein Team? „Wir haben beste Möglichkeiten vergeben, wie Sandro Schroepfer bei einem Lattentreffer oder zweimal Heinisch.“
Die Wanderers spielten nicht nur hart, sondern auch mal zu hart. Für einen Bandencheck gab’s fünf Strafminuten und die konnte Heinisch wenigstens zum Anschlusstreffer ummünzen. Überzahl können auch die Germeringer und so stellten sie fünf Minuten später den alten Abstand wieder her. Ein starkes Forechecking von Lukas Miculka krönte Conor Ali zum erneuten Anschlusstreffer. Einmal landete der Puck noch hinter der Germeringer Torlinie, aber da hatte Schlussmann Emanuel Geiger vorher sein Tor clever verschoben. Findeis` Fazit zur zweiten Pause: „In einem eng umkämpften Spiel machen wir es uns durch dumme Strafzeiten wie von Hartl oder Walter schwer“.
„Jetzt drehen wir das Spiel“, tickerte Alex Spaeing im ESC-Ergebnisdienst. Nichts wurde es daraus, die Eispiraten bissen sich die Zähne aus. Mit einem Doppelschlag erhöhten die Wanderers in den Minuten 54 und 55 innerhalb von 94 Sekunden auf 5:2. Ernst Findeis nach der Schlusssirene: „Wir haben jede Menge bester Tormöglichkeiten ausgelassen, der Germeringer Torhüter hat überragend gehalten. Wir hätten wohl noch eine Viertelstunde spielen können und wahrscheinlich nicht getroffen“. Da half auch in der Schlussphase die Herausnahme von Torhüter Andi Marek für einen zusätzlichen Feldspieler nichts.
Statistik:
Tore/Assists: 1:0 (1.) Sturm, 2:0 (17.) Menge (Fischer, Göttle / 5-4), 2:1 (26.) Heinisch (Miculka / 5-4), 3:1 (31.) Sturm (Göttle, Menge / 5-4), 3:2 (36.) Ali (Miculka), 4:2 (54.) Sturm (Göttle), 5:2 (55.) Rossi (Kolb, Reichel) – Strafminuten: Wanderers 13 / ESC 16 – HSR: Michael Fischer, Benjamin Gasda – LSR: Jan Richter, Martin Halfmann – Zuschauer: 437
Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER / Erdinger-Dorfener Anzeiger