Nach 13 Siegen in der Liga und anschließend drei in den Playoffs mussten die ESC-Eispiraten am Sonntag mal wieder als Verlierer vom Eis gehen. Die Wanderers Germering hatten in der Viertelfinalserie der Landesliga-Playoffs mit einem 5:2-Sieg die Serie ausgleichen können. „Siegen oder Fliegen“ heißt es jetzt am Freitagabend ab 20 Uhr im Dr. Rudolf-Stadion für die beiden Teams im dritten und entscheidenden Spiel.
Dass die Münchner Vorstädter vielleicht sogar besser sind, als es ihr vierter Tabellenplatz in der Gruppe A aussagt, deuteten sie am Freitag schon an, auch wenn der 6:3-Sieg des ESC Dorfen nie wirklich gefährdet war. Beide Teams hatten sich ein temporeiches und rassiges, aber trotz vieler Strafzeiten keinesfalls unfaires Kampfspiel geliefert. Die Eispiraten hatten von Beginn an höllisch Vollgas gegeben, verbunden mit einigen Ungenauigkeiten und vielen vergebenen Möglichkeiten. „Playoff-Eishockey halt“, meinte dazu nur Trainer Tobias Brenninger.
Offiziell 195 Zahlende wurden als Zuschauerzahl angegeben. „Muss man sein Licht so unter den Scheffel stellen“, dieses Sprichwort ist den ESC-Verantwortlichen vorzuhalten. Gefühlt mindestens 300 Zuschauer dürften Augenzeugen dieses wirklich sehenswerten Eishockeyspiels gewesen sein. Auf Nachfrage wurde dies nicht unbedingt verneint, mit dem Hinweis, dass weit über 100 Saisonkarten für Sponsoren, Ehrenamtliche usw. im Umlauf seien. 426 war die offizielle Zuschauerzahl am Sonntag in Germering, darunter auch ein Tross aus Dorfen, angereist mit vollbesetztem Fan-Bus.
Beide Teams haben höherklassig bewährte Routiniers in ihren Reihen, aber am Sonntag waren die auf Germeringer Seite die Matchwinner. Der 42-jährige Verteidiger und Ex-Profi Daniel Menge verbuchte, wie schon am Freitag, je einen Treffer und eine Vorlage. Der 30-jährige Ex-Landsberger Oberligaspieler Dennis Sturm, ausgebildet wie sein Nebenmann Marco Göttle in Kaufbeuren, war am Freitag einmal erfolgreich und nur schwer, aber am Sonntag als dreifacher Torschütze gar nicht zu halten.
Aus Dorfens sportlichem Leiter Ernst Findeis hat man am Sonntag nach dem Spiel schon rausgehört, „dass man sich mit der Unmenge an vergebener Tormöglichkeiten und ein paar zu vielen unnötigen Strafzeiten auch ein wenig selbst geschlagen habe“. Das gilt es nun am Freitag vor hoffentlich noch mehr Zuschauern, ob nun offiziellen und inoffiziellen, zu revidieren. Das Halbfinale erreicht mit je zwei Siegen haben Sonthofen, Erster der Gruppe A, gegen Trostberg (B-Vierter), Burgau (A-Zweiter) gegen Pfronten (A-Dritter) sowie Pegnitz (B-Zweiter) gegen Haßfurt (B.-Dritter). Pegnitz wäre am Sonntag in Dorfen Gegner der Eispiraten im ersten Halbfinal-Duell.
Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER / Erdinger-Dorfener Anzeiger
Die Verantwortlichen der Eispiraten bitten alle Fans rechtzeitig ans Stadion zu kommen, da es zu längeren Wartezeiten an den Kassen kommen könnte!