In Unterzahl ganz stark, in Überzahl auch sehr gut! Eispiraten zähmen die Mighty Dogs aus Schweinfurt

Einen packenden Kampf lieferten sicher der ESC Dorfen und der ERV Schweinfurt am Freitagabend. Offiziell 109 Zuschauer, aber durch eine Freikartenaktion um einiges mehr, bekamen beim 5:4 (2:0, 2:2, 1:2) – Sieg der Eispiraten tolles Eishockey geboten.

Furios starteten die Eispiraten in die Partie. Exakt 60 Sekunden waren gespielt, da zappelte die Scheibe hinter Gäste-Keeper Benedikt Roßberg im Netz. Adressat war Urban Sodja mit einem platzierten Schlenzer nach starkem Antritt gewesen. Und Dorfen bestimmte in diesen temporeichen und intensiv geführten ersten 20 Minuten überwiegend, wo es lang ging. Und wenn es mal gefährlich wurde, wie in der 6. Minute nach einem Puckverlust, war Torhüter Andreas Marek gegen Ostertag auf dem Posten. In Unterzahl präsentierten sich die Eispiraten dann ganz stark. Es folgte nach 13 Minuten die erste Schweinfurter Strafzeit und ein starkes Dorfener Überzahlspiel, aber noch ohne Treffer. Der stellte stellte sich erst ein, als kurz hintereinander zwei Mighty Dogs in die Kühlbox marschierten. Tomas Vrba drosch die Scheibe humorlos in die Maschen, nachdem er feie Bahn hatte.

Nach der Pause gelang Schweinfurt ein Blitzstart, als Marek abprallen lassen musste und Leon Hartl nach 76 Sekunden zum 1:2 abstauben konnte. Ganz stark stoppte Marek dann Ostertag, ehe die nächste Strafzeit gegen die Gäste folgte. Und diesmal funktionierte das ESC-Überzahlspiel zunächst gar nicht und die Gäste nützten dies durch Jona Schneider zum 2:2-Ausgleichstreffer. Dorfen blieben von der Überzahl noch 31 Sekunden und die hatten es in sich. Mit gehörig Wut im Bauch angesichts des vorangegangenen Lapsus spielten die Eispiraten jetzt endlich das an diesem Abend schon mehrmals gezeigte Powerplay  und mit Ablauf der Strafe lochte Youngster Felix Wiedenhofer zur 3:2-Führung ein. Beide Teams kreierten in einem offenen Schlagabtausch immer wieder tolle Spielzüge aufs glatte Parkett. Die Krönung war kurz vor der Pause der Antritt von Josef Folger mit der Ablage für Christoph Lönnig zum 4:2.

Das Schussdrittel eröffnete wiederum Schweinfurt mit einem Blitzstart und dem 3:4-Anschlusstreffer durch Alexander Asmus nach 72 Sekunden. Die Mighty Dogs bissen sich geradezu fest vor dem Dorfener Heiligtum bis zum Ausgleichstreffer durch Josef Sides (45.). Wenn auch vorerst nichts Zählbares, so brachte eine Gästestrafzeit Entlastung für Dorfen und die Wende. Shootingstar Felix Wiedenhofer, seit kurzem 18, gelang sein zweiter Treffer zum 5:4 und Dorfen schien über den längeren Atem zu verfügen. Hochkarätige Tormöglichkeiten, den Vorsprung auszubauen, hatten dann Tomas Vrba und vor allem Christof Hradek, der aber am Torpfosten scheiterte. Plötzlich lag Vrba regungslos auf dem Eis und nach kurzer Beratung der Schiris gab es bei Spielzeit 53:30 einen „Fünfer“ für Gästestürmer Sides. Dorfen ließ sich den Sieg nun nicht mehr nehmen, auch wenn in den fünf Minuten mit einem Mann mehr nicht allzu viele Tormöglichkeiten zustande kamen. Kurz vor Ablauf der Strafzeit in der vorletzten Spielminute bot sich Luks Kirsch noch die beste Möglichkeit, aber er zielte zu direkt auf ERV-Goalie Roßberg. Die Eispiraten schafften es dann, dass Schweinfurt nicht so richtig zur Schlussoffensive ansetzen und erst wenige Sekunden vor Schluss seinen Schlussmann für einen weiteren Feldspieler rausnehmen konnte.

Statistik:

Tore/Vorl.: 1:0 (1.) Sodja (Susanj, Fischer), 2:0 (18.) Vrba (Hradek, Göttlicher / 5-3), 2:1 (22.) Hartl (Asmus, Marquardt), 2:2 (29.) Schneider (Hartl), 3:2 (30.) Wiedenhofer (Kirsch, Susanj), 4:2 (40.) Lönnig (Folger), 4:3 (42.) Asmus (Marquardt, Ewald), 4:4 (45.) Sides (Grüner), 5:4 (50.) Wiedenhofer (Kirsch, Dietrich); HSR: Sebastian Alt, Alexander Karl;  Strafminuten: ESC 8 / ERV 15   Zuschauer: 109

Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER / Erdinger-Dorfener Anzeiger
BIld: Tina Zeller

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