Aus im Playoff-Viertelfinale – Dorfener Eispiraten müssen sich den Wanderers Germering im entscheidenden dritten Spiel knapp geschlagen geben
Allerbestes Landesliga-Eishockey, tolle Kulisse und zwei Teams, die eigentlich beide eine Niederlage nicht verdient hatten. Unterm Strich hatten die Wanderers Germering den am Ende knappen Sieg dennoch etwas mehr verdient. 1:2 (0:0, 1:0, 0:2) musste sich der ESC Dorfen im dritten und entscheidenden Playoff-Viertelfinalspiel geschlagen geben.
An Torhüter Emanuel Geiger scheiterte Christof Hradek nach toller Vorarbeit von Sandro Schröepfer, Michael Franz zirkelte den Puck raffiniert Richtung langes Eck, aber knapp vorbei – das alles in der 7. Minute. Ab da bekamen die rund 400 Zuschauer einen rassigen Schlagabtausch im „Alles oder Nichts“-Spiel geboten. Auch für Lukas Miculka war nach traumwandlerischem Zusammenspiel mit Conor Ali Endstation beim Gäste-Keeper. In der zweiten Hälfte dieses ersten Drittels stand dann Andrea Karabadjakov im ESC-Tor immer mehr im Brennpunkt.
Der Bulgare 20 Jahre alt, gegenüber der 22-jährige, in Landsberg und Augsburg ausgebildete Geiger – diese beiden jungen Goalies sollten der Partie noch gewaltig ihren Stempel aufdrücken – mehr sogar der Dorfener. Dennis Sturm, dann Wanderers-Kapitän Quirin Reichel der sich das Eck aussuchen konnte und dennoch am ESC-Keeper nicht vorbeikam, der auch das Duell gegen Verteidiger Simin Beslic entschied – die Wanderers rannten an, die Eispiraten mussten sich aufs Kontern verlegen. Dann der Geniestreich von Miculka, als er hinterm Gästetor wie von allen erwartet vorbeizog, aber vorher den Puck von hinter der Torlinie übers kurze Eck ins Netz zauberte zum 1:0.
Gleich eine Germeringer Dreifach-Chance machte dann Karabadjakov unschädlich. Mit einer glücklichen Führung ging es für die Eispiraten in die Kabine und für Christoph Lönnig ins Krankenhaus. Der hatte einen Schuss von Verteidiger Jakub Naar vorm Gäste-Tor ans Jochbein bekommen. Wieder zurück, brauchten die Gäste 31 Sekunden und Marco Göttle hatte per Nachschuss ausgeglichen. Der Südtiroler Markus Mair kam nach 46 Minuten an Karabadjakov nicht vorbei. Dann drehten die Eispiraten wieder auf. Wahnsinns-Szenen vor beiden Toren folgten. Nach Daniel Schroepfers Gewaltschuss kam kein Mitspieler an den Abpraller. Es folgten Germeringer Konter mit drei sowie zwei gegen eins – Endstation jeweils Karabadjakov.
Der hatte schon zweimal zu Reparaturarbeiten an seiner Ausrüstung an die Bande müssen, ehe ihn für knapp drei Minuten Andi Marek vertrat und dies sofort mit starken Paraden. Dieses letzte Drittel war überhaupt geprägt von hochkarätigen Torchancen im Minutentakt. Naar und Daniel Schroepfer vergaben die heißesten auf Dorfener Seite. 2:15 Minuten waren noch auf der Uhr, da jagte der Russe Dmitri Metelkov den Puck über Karabadjakovs Schulter derart ins Netz, dass die darauf liegende Trinkflasche zum Flugobjekt wurde. Germering kassierte wenig später eine Strafzeit, die einzige die das hervorragende Schiedsrichtergespann in diesem Spielabschnitt aussprechen musste. Selbst mit einem weiteren Feldspieler anstelle des Torhüters konnte Dorfen das Unheil aber nicht mehr abwenden.
ESC Dorfen – Wanderers Germering 1:2 (0:0, 1:0, 0:2)
Tore/Assists: 1:0 (35.) Miculka (Naar), 1:1 (41.) Göttle (Menge), 1:2 (58.) Metelkov (M. Fischer) – Strafminuten: ESC 8 / WGE 6 – HSR: Patrick Holler, Steffen Ohlwein – LSR: Lukas Hermann, Johannes Matus – Zuschauer: 354
Verfasser: HELMUT FINDELSBERGER – Erdinger-Dorfener Anzeiger